Der Europäische Ausschuss für Systemrisiken (ESRB) hat zwei Berichte zum Thema makroprudenzielle Politikausrichtung („Macroprudential Stance“) veröffentlicht. Der „Macroprudential Stance“ ist ein konzeptioneller Rahmen, um systemische Risiken mit den zu ihrer Bewältigung ergriffenen Maßnahmen zu vergleichen. Der Zweck dieses Vergleichs besteht darin, zu beurteilen, ob der „Macroprudential Stance“ eines Staates neutral, locker oder restriktiv ist.
Die Bewertung des „Macroprudential Stance“ kann die politischen Entscheidungsträger bei der Entscheidung unterstützen, wie mit systemischen Risiken umgegangen werden soll. Oberstes Ziel der makroprudenziellen Politik ist es, zur Finanzstabilität beizutragen, indem sie die Widerstandsfähigkeit des Finanzsystems insgesamt stärkt und dem Aufbau systemischer Risiken entgegenwirkt. Um dieses Ziel zu erreichen, muss sich der ESRB wie andere makroprudenzielle Behörden ein Bild vom „Macroprudential Stance“ machen, auf der seine Warnungen und Empfehlungen beruhen.
Die beiden Berichte stellen die Fortschritte des ESRB in diesem Bereich dar, während weitere Arbeiten erforderlich sind, um die vorgeschlagenen Methoden und Ansätze zu verfeinern. Längerfristig helfen Bewertungen des „Macroprudential Stance“ auch bei der Kommunikation makroprudenzieller Entscheidungen und erhöhen die Transparenz.