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AFS-Bericht
Zwei­ter AFS-Be­richt zur La­ge und Ent­wick­lung der Fi­nanz­sta­bi­li­tät an den Bun­des­tag

Nicht nur die expansive Geldpolitik der EZB kreiert Unsicherheiten über die Lage und Entwicklung der Finanzstabilität in Deutschland. Auch die Entwicklungen in Griechenland und der Russland-Ukraine-Konflikt spielen eine wichtige Rolle. Dies wird im zweiten Bericht des AFS vom 30. Juni 2015 vertieft.

Der AFS hält im zweiten Bericht an den Bundestag (Berichtszeitraum zwischen April 2014 und März 2015) fest, dass die Risikolage für das deutsche Finanzsystem vor allem von zwei Faktoren beeinflusst wurde. Die erneute geldpolitische Lockerung führte zu hoher Liquidität sowie weiter rückläufigen Zinsen. Außerdem spielten die steigenden Risiken aus dem europäischen und internationalen Umfeld eine große Rolle. Dies zeigt sich an der Unsicherheit über die Richtung der Wirtschafts- und Finanzpolitik in Griechenland, dem Russland-Ukraine-Konflikt und dem Verfall des Ölpreises.

Durch anhaltend niedrige Zinsen wurden die Anreize für die Suche nach Rendite wiederholt verstärkt. Der AFS ermittelte, ob hierdurch von Finanzintermediäre Risiken eingegangen wurden, die bei einer Veränderung der Marktsituation untragbar werden und somit zu einem Problem für die Finanzstabilität würden. Banken, Bausparkassen, Lebensversicherer und Wohnimmobilienmarkt lieferten aber keine Hinweise hierauf.

Diese und weitere Analysen zeigten, dass das deutsche Finanzsystem hinreichend robust ist, um auch in möglichen Stresssituationen seine zentralen gesamtwirtschaftlichen Funktionen zu erfüllen. Allerdings kam der AFS auch zu der Einschätzung, dass die Risiken für die Finanzstabilität aus dem makroökonomischen und internationalen Umfeld zugenommen haben. Die niedrigen Zinsen können vielfältige Fehlentwicklungen herbeiführen, sodass sie weiterhin beobachtet, analysiert und aufsichtlich eng begleitet werden müssen.